KLOTZFEST in Hamburg 2013

OSTERMARSCH in Büchel 2014

BÜCHEL-Blockade 2013

Die lange geplante und vorbereitete Aktion „Blockade aller Tore des Fliegerhorstes Büchelhat am
vorvergangenen Wochenende erfolgreich stattgefunden. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, 
wie sich das regional und deutschlandweit auswirkt. Und auch international fanden wir Beachtung, 
sind die Aktionsgruppen und ihre Kampagnen ja miteinander vernetzt.

Am Sonntag, 11. 8., um 5 vor 12 (aktueller Stand der Atomkriegsuhr) begann die 24-Stunden-Blockade 
mit dem Konzert der Lebenslaute als gemeinsamem Auftakt auf dem Kreisverkehr vor dem Haupttor des 
Flugplatzes der deutschen „Luftwaffe“, auf dem die letzten 20 US-Atombomben auf deutschem Boden lagern. 
Kurz danach verteilten sich die Aktivist_innen auf die anderen Tore, so dass dann
alle Zufahrten (Haupttor, Lutzerather Tor, Tore 1 bis 7) blockiert waren.

Bundeswehr und Polizei waren so schlau, nicht zu eskalieren, wobei für Erstere dies vermutlich als 
Anweisung aus Berlin kam, die nicht alle Soldaten verinnerlicht hatten... ;-)
Trotzdem ging ihre Strategie auf, möglichst „wenig Aufsehen“ zu erregen, was sich dann auch in der 
überregionalen Medienresonanz niederschlug. Darauf waren wir vorbereitet, weswegen unsere Enttäuschung 
darüber nicht sehr groß ist. Trotzdem ist es eigentlich schwer verständlich, dass das Thema so wenig zu 
interessieren scheint, denn die reale Atomkriegsgefahr ist nicht geringer als Anfang der Achtziger Jahre, 
als Hunderttausende auf die Straße gingen... 
Dazu kommen weitere Aspekte, mit denen dieser Standort verknüpft ist wie Kriegseinsatz in Afghanistan und 
Verschwendung von Milliarden öffentlicher Gelder für die sog. Modernisierung der dort gelagerten
Atombomben.

Das Nicht-Eskalieren sah so aus, dass alle Blockaden bis zum von uns bestimmten Schluss am Montagmittag 
geduldet und in Ruhe gelassen wurden, außer folgendem Ereignis am frühen Montagmorgen an Tor 6, einer 
kleinen, schwer zugänglichen Fußgängerpforte, von den dortigen Blockierer_innen Katzenklappe“ genannt. 
Da normalerweiseweise an die 2.000 zivile Arbeitnehmer_innen und Militärangehörige morgens mit ihren 
Autos zu ihrer Arbeit wollen, hatten wir es für nicht so wahrscheinlich gehalten, dass sie dieses Tor 6 
benutzen würden. Aber allen Zivilist_innen wurde frei gegeben, Lieferant_innen waren für den Tag abbestellt, 
und die rund 200 Soldat_innen, die auf das Gelände sollten, wurden unter Polizeischutz“ in Bundeswehr-
Reisebussen zur Katzenklappe gebracht. Dabei wurden die anwesenden Blockierer_innen von einer
Polizei-Spezialeinheit umstellt, während die Soldat_innen im Gänsemarsch“ über die Leitplanke hüpften, die 
Straßenböschung herunter und durch die sich nur einen Spalt weit zu öffnende, wohl weil sehr lange nicht 
benutzte Gartenzaunpforte liefen, um auf der anderen Seite in bereitstehende Kleinbusse zu steigen.

Das ganze Manöver diente sicher auch Übungszwecken und der Intensivierung der Zusammenarbeit von 
Polizei und Militär. Schon 2008 und dieses Jahr wieder waren die auswärtigen Polizeieinheiten auf 
Bundeswehrgelände untergebracht, und in dem Konvoi aus 4 Bw-Reisebussen saß die Polizei-Sondereinheit 
im ersten. Darüberhinaus konnten wir Unregelmäßigkeiten“ bei unserem Telefon- und mobilen 
Internetverkehr feststellen, z. B. fielen kurz vor dem Eintreffen der Busse an Tor 6 die Handies der dortigen 
Blockierer_innen aus...

Trotzdem war die Aktion aus unserer Sicht ein Erfolg. Roland Blach, Sprecher der Kampagne 
„atomwaffenfrei.jetzt“ formulierte das so:Es war die größte Blockade gegen Atomwaffen in Deutschland seit den 80ern.
Es war die größte Blockadeaktion der Friedensbewegung seit den 80er
Jahren ohne konkreten Anlass (z.B. Golfkrieg).
Es war die zweitgrößte Aktion in Büchel überhaupt!
Und zugleich die größte Daueraktion in Büchel, 24 Stunden am Stück,
davor die Fastenaktion…“

Ein Erfolg war es aber außerdem, weil diese ambitionierte Veranstaltung, nämlich Aktionen Zivilen 
Ungehorsams mit Musik- und Kulturprogramm an etlichen Aktionsorten gleichzeitig, weitgehend so geklappt 
hat wie geplant. Dazu haben außer den „Haupt- und Ehrenamtlichen“ aus dem Kampagnenrat viele engagierte 
und erfahrene Leute aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Netzwerks „ZUGABe“ 
(Ziviler Ungehorsam, Gewaltfreie Aktion, Bewegung) beigetragen, die dafür einen Teil ihrer Ferien bzw.
ihres Urlaubs „geopfert“ haben. Wir hatten am 5. 8. begonnen, das Camp aufzubauen, und am 14. 8. abends 
waren wir fertig mit dem Abbau. Dafür an dieser Stelle nochmal allen vielen Dank! 
Außer weiteren Engagierten aus der Region und lokalen Friedensgruppen haben zum guten Gelingen 
beigetragen die „Lebenslaute“, die als erfahrene Blockadegruppe das zweitwichtigste Tor in angemessener 
Gruppenstärke blockierte, die diversen Musiker_innen, die ohne Gage auf der Bühne bzw. in der Blockade 
am Haupttor auftraten und teilweise auch „auf Tournee“ zu den anderen Blockaden gingen, und nicht zuletzt 
das niederländische Kochkollektiv Rampenplan“, von dem das Camp und die Blockaden zuverlässig mit 
gewohnt leckerem veganem Essen versorgt wurden.
Und nicht zu vergessen sind die mehreren Hundert Aktivist_innen, die teilweise die ganze Zeit in den 
Blockaden unter freiem Himmel aushielten.
Tausend Dank, und auf Wiedersehen! Es gibt weiter viel zu tun...

Hier gehts zum Pressespiegel, zusammengestellt von der Pressesprecherin der IPPNW.
Die Links zu Kurzfilmen wie dem wie gewohnt sehenswerten von graswurzel-tv auf Seite 7.

Für den räumlichen Überblick eine Satellitenkarte vom Gelände:


Büchel 2013 auf einer größeren Karte anzeigen

(Eine Bemerkung zu Google maps: Ich hätte hier lieber eine OpenStreetMap-Karte präsentiert und mit Google zu arbeiten vermieden, aber leider ist Google maps viel einfacher zu bedienen, oder ich bin zu doof oder zu ungeduldig, um so eine Karte mit OSM zu erstellen… :-( )

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